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Am 26. Juli eröffnete das Zeitfahren das Radsportwochenende Rad am Ring auf dem Nürburgring. 22 Kilometer, mehr als 500 Höhenmeter, bis zu 17 Prozent Steigung und 11 Prozent Gefälle: Die Nordschleife ist alles andere als eine klassische Zeitfahrstrecke. Doch genau das macht sie so reizvoll. Um 20 Uhr ging es für die 150 Fahrerinnen und Fahrer auf die für diese Disziplin untypisch hügelige Zeitfahrstrecke. Bei den Männern gewann Karl Platt vom Team Ledschends in 33:08 Minuten, bei den Damen kam Lisa Brömmel vom Team Cycle Café Velbert in glatten 38 Minuten ins Ziel. Für die beiden – wie für viele andere Sportler auch – war dies ein Warmfahren vor den Rennen am heutigen Samstag.

Es ist wieder so weit. Der Nürburgring wird vom Motor- zum Radsport-Hotspot.

Wobei „hot“ an diesem Freitag auf das Wetter und das Renngeschehen zutraf: Das drohende Gewitter zog vorbei, es blieb sommerlich-warm und sonnig. Doch selbst von Regen hätten sich die Zeitfahrerinnen und -fahrer, die unter anderem bis aus den USA, Japan, Belgien, der Schweiz und den Niederlanden kamen, vermutlich nicht abhalten lassen, auf Sekundenjagd zu gehen.

Einer nach dem anderen schoss von der Rampe vor der Eventbühne auf die Nordschleife. 22 Kilometer und 500 Höhenmeter später standen die Sieger fest. „Ich habe erst vor zwei Tagen entschieden, dass ich hier mitfahre“, verriet Karl Platt über seinen erfolgreichen Ausflug ins Zeitfahrlager. Der Mountainbike-Profi ist zwar Stammgast am Ring und kennt die Strecke wie seine Westentasche. Beim Zeitfahren war er allerdings das erste Mal dabei. Trotz seiner schnellen Zeit von 33:08 Minuten sagt er: „Da wäre noch was gegangen.“ Seine Kraft wird er in den nächsten beiden Tagen aber noch brauchen: Karl Platt startet am Samstag zunächst beim MTB-Marathon und anschließend im 4er-Team beim 24h-Rennen auf der Straße.

Lisa Brömmel ging mit dem Ziel ins Rennen, unter die ersten drei zu kommen und freut sich, dass ihr „erstes Projekt“ am Nürburgring geglückt ist. Morgen steht dann „Projekt zwei“ an: Nach mehreren Starts im Team geht sie erstmals als Einzelstarterin ins 24h-Rennen gehen. „Ich bin noch nie eine so lange Strecke gefahren. Aber ich bin eigentlich nicht nervös. Ich möchte schon eine gute Platzierung holen, aber wenn ich merke, dass ich müde werde, dann werde ich entsprechend vorsichtiger fahren. Diese Strecke ist nicht einfach.“

Countdown zu 24-Stunden- und Jedermannrennen

Neben den 24-Stunden-Rennen im Einzel, als 2er-, 4er- oder 8er-Team, stehen am Samstag auch die Jedermannrennen über 25, 75 und 150 Kilometer auf dem Programm. Während es bei den Jedermännern auch um Punkte für die Rennserie German Cycling Cup geht, radeln bei den 24h-Rennen wieder einige Radpromis für den guten Zweck. Im Team Ledschends dabei sind zum Beispiel Johannes Fröhlinger vom Team Sunweb sowie die ehemaligen Radprofis Kai Hundertmarck und Andreas Klöden. Und dass es bald losgeht merkt man auch an den vielen Zelten, Wohnmobilen und dem Grillequipment, das auf den Campparzellen an der Strecke aufgebaut wird.

Doch bevor es „ans Eingemachte“ geht, dürfen die Nachwuchsfahrer beim Dextro Kids Race noch ein wenig Ring-Rennluft schnuppern und die E-Biker sind zum kostenlosen Cruisen auf der Nordschleife eingeladen.

Über Rad am Ring

Rad am Ring ist ein Radsport-Event, das seit 2003 auf dem Nürburgring ausgetragen wird. Die Strecke führt sowohl durch die hochmoderne Formel-1-Arena als auch über die legendäre Nordschleife. Kernstück sind die 24-Stunden-Rennen auf dem verkehrsfreien, teilweise beleuchteten Rennkurs und mit Teamquartieren in der Boxengasse und entlang der Rennstrecke. Neben dem Ultra- und dem Langstrecken-Event bei Rad am Ring werden diverse Jedermann-Rennen, ein Zeitfahren, ein Mountainbike-Marathon und Tourenfahrten ohne Zeitnahme angeboten. Die Jedermann-Rennen sind Teil des German Cycling Cup, Deutschlands größter Jedermann-Rennserie. Seit 2018 bietet Rad am Ring unter dem Motto „Fahrspaß für alle“ auch Radsport-Erlebnisse wie Touren, Trainings, Test und Tracks ohne Wettbewerbscharakter an.